UV-Lack
Im Gegensatz zum Dispersionslack ist der UV-Lack mit nicht flüchtigen Bestandteilen versehen. Es ist weder Wasser noch Lösungsmittel enthalten. Der UV-Lack besteht somit zu 100 Prozent aus Festkörpern.
Technischer Hintergrund des UV-Lack
Neben den reaktiven Acrylaten (ungesättigte Polymere der Acrylsäure) und Hilfsstoffen enthält der UV-Lack Fotoinitiatoren. Es können auch Effektpigmente in den UV-Lack eingearbeitet werden.
In speziell ausgerüsteten Maschinen werden sie inline verarbeitet. Mittels einer Anilox-Walze wird der Lackfilm auf den Bedruckstoff aufgebracht und mit UV-Licht anschließend bestrahlt. Die Fotoinitiatoren zerfallen durch die Bestrahlung und aktivieren den Vernetzungsprozess der Kunstharz-Teilchen. Nach wenigen Sekunden ist die Lackschicht vollständig ausgehärtet. Im Produktionsprozess muss keine zusätzliche Trocknungszeit beachtet werden.
Es lassen sich hohe Schichtdicken übertragen. Die Inline-Lackierung erreicht Dicken bis zu 8 µm und die Offline-Lackierung (Beispiel Siebdruck) bis zu 100 µm.
Wirkung des UV-Lack
Der UV-Lack ruft von allen Lacken die stärkste Wirkung hervor: er glänzt brillanter und wirkt matter als andere. Der UV-Lack wird größtenteils als hochglänzender Klarlack verwendet, selten als Mattlack. Auch partielles Lackieren ist möglich.
Einsatzmöglichkeiten des UV-Lack
Es lassen sich Papiere und Kartons mit glatter Oberfläche und / oder geringer Saugfähigkeit bedrucken, aber auch Kunststoffe oder metallische Oberflächen sind dafür gut geeignet. In einem folgenden Arbeitsgang kann man zusätzlich noch Folienkleben und Prägen.
Am wenigsten vergilben Papiere deren Zellstoff und / oder Füllstoff über eine hohe Grundweiße verfügen.
Grenzen des UV-Lack
Bei gussgestrichenen Papieren und Kartonsorten kann es, aufgrund der extremen Oberflächenglätte, zu einer begrenzten Haftung vom UV-Lack kommen. Bei stark saugfähigem Material kann wiederum ein Teil der Fotoinitiatoren in den Bedruckstoff weg schlagen und der Glanz wird somit beeinträchtigt. Optische Aufheller im Bedruckstoff können bedingt durch die UV-Strahlung vergilben.
Bei der Weiterverarbeitung oder Vorstufe sollte man darauf achten, dass man keine Lackierungen innerhalb von Rill-, Nut- oder Falzlinien setzt, da der UV-Lack sehr spröde sein kann.