Heißfolienprägung
Die Heißfolienprägung ist ein Vorgang, bei dem Schichten einer Prägefolie mit Hilfe eines Prägestempels auf das zu veredelnde Material übertragen werden. Folgende Komponenten haben Einfluss auf die Übertragung:
- Druck
- Temperatur
- Kontaktzeit
Hierin liegt der Unterschied zwischen Heißfolienprägung und Blindprägung, bei der neben der Materialverformung keine Materialübertragung stattfindet.
Technischer Hintergrund der Heißfolienprägung
Als Prägewerkzeug kommen bei der Heißfolienprägung Prägestempel zum Einsatz, die als Hochdruckform vorliegen. Die prägenden Elemente sind erhaben und werden vor dem Vorgang aufgeheizt. Die Temperatur zwischen 80 °C und 220 °C ist dabei stark von der verwendeten Prägefolie, dem Bedruckstoff und dem Maschinentyp abhängig.
Die erhabenen Stellen des Prägewerkzeugs kommen bei der Heißfolienprägung mit einer Prägefolie in Kontakt, die aus mehreren Schichten besteht. Auf eine Trägerfolie, die als Grundschicht dient, ist eine Trennschicht aufgebracht, die durch den Einsatz des erwärmten Prägewerkzeuges schmilzt und so die über ihr liegenden Transferschichten freigibt. Die Transferschichten umfassen die optisch wirksamen Schichten und die Haftschichten. Die Haftschicht (ein reaktivierbarer Klebstoff) verbindet die optisch wirksame Schicht dauerhaft und wischfest mit dem Bedruckstoff.
Für die optisch wirksame Schicht können bei der Heißfolienprägung Farbpigmente, Metallpigmente und Lacke zum Einsatz kommen, was zu sehr unterschiedlichen visuellen Effekten führt.
Findet eine Kombination von Heißfolienprägung und Reliefprägung statt, kann dieses in einem einstufigen oder zweistufigen System erfolgen. Beim einstufigen Verfahren werden Relief und Folie in einem Arbeitsgang übertragen, dadurch werden Passerdifferenzen zwischen der übertragenen Folie und der Verformung verhindert. Beim zweistufigen Verfahren, welches besonders für hohe Reliefs zum Einsatz kommt, erfolgen die Bildung des Reliefs und die Folienübertragung in zwei Vorgängen. Zunächst wird die Folie auf das Prägematerial übertragen und im nächsten Schritt erfolgt die Erstellung eines Reliefs durch eine Blindprägung.
Wirkung der Heißfolienprägung
Die Heißfolienprägung wirkt über visuelle und haptische Effekte. Häufig werden metallisierte Folien eingesetzt, um insbesondere mit gold- oder silberfarbigen Effekten Hochwertigkeit bei der Heißfolienprägung zu erzielen. Außerdem ist ein hoher Kontrast zwischen matten und glänzenden Elementen zu erreichen. Ebenso sind gezielte haptische Effekte zwischen geprägten und ungeprägten Oberflächen bei der Heißfolienprägung erreichbar. Der Gestaltung der Heißfolienprägung keine Grenzen gesetzt, man kann sowohl raffinierte als auch feine Elemente prägen.
Grenzen der Heißfolienprägung
Grenzen für die Heißfolienprägung sind durch die Oberflächenstruktur, Oberflächenhaftfähigkeit (Bedruckbarkeit) sowie das Elastizitätsverhalten des Materials gegeben. Zudem muss das verwendete Material bei der Heißfolienprägung ein Mindestmaß an Hitzebeständigkeit aufweisen, damit eine Übertragung mittels des aufgeheizten Prägewerkzeuges erfolgen kann.
Bei der Heißfolienprägung muss für jedes Motiv extra ein Prägestempel angefertigt werden.